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Sina Martens /

Sina Martens / 23

Sina Martens wird als Tochter einer fachmedizinischen Angestellten und eines Oberstudienrats in Köln geboren. Sie wächst in Norddeutschland auf. Mit 18 Jahren schließt sie sich einer freien Theatergruppe am Monsun Theater in Hamburg an. Unmittelbar nach dem Abitur bewirbt sie sich und wird an der Hochschule für Musik und Theater 'Felix Mendelssohn Bartholdy' in Leipzig angenommen.

Ihre SchauspiellehrerInnen Antje Weber und Olaf Hilliger ermutigen sie, über ihre Grenzen hinauszugehen und helfen ihr, ihre besondere Gesangsstimme mit Unterricht auszubilden. Schon während dieser Zeit macht sie erste filmische Arbeiten und wird im 3. Studienjahr beim Szenenstudium von Anton Tschechows 'Die Möwe' vom Regisseur Sebastian Hartmann und dem Dramaturgen Michael Billenkamp entdeckt und ans Centraltheater in Leipzig engagiert. Dort kommt es sehr schnell zu Zusammenarbeiten mit RegisseurInnen, die das Gegenwartstheater im Wesentlichen beeinflussen, darunter Armin Petras, Rainald Grebe und Ulrich Rasche. Gleichzeitig arbeitet sie an verschiedenen, ausgesuchten Filmprojekten. Ihre Begegnung mit Hans-Werner Kroesinger, einem der wichtigsten Vertreter des Dokumentartheaters im deutschsprachigen Raum, beeindruckt und prägt sie. Sie folgt ihm ans HAU Berlin, wo die beiden mehrfach miteinander arbeiten. Seinen Ansatz, Schauspiel als gesellschaftsrelevantes Mittel der Kunst einzusetzen, macht sie sich zu eigen.

Zur gleichen Zeit wird Oliver Reese auf Sina Martens aufmerksam und engagiert sie schon beim Vorsprechen ans Schauspiel Frankfurt, und dem folgend ans Berliner Ensemble. Der Intendant und Regisseur erkennt und fördert die besondere Kraft der Darstellerin und ihren Willen, genreübergreifend ihre Figuren lebendig und wahrhaftig zu gestalten. Seinen Ansatz, Geschichten mit emotionaler Anbindung zu erzählen verfeinert Sina Martens stetig mit Kroesingers Idee, Themen mit dem Intellekt anzugehen, und setzt sie mit ihrem wandlungsfähigen, sensiblen Spiel im Film und Theater in Bezug. Dabei ermöglicht ihr dieser Spannungsbogen eine kraftvolle Arbeitsweise und Gefühlsklarheit, mit der ihr eine besondere Verbindung mit dem Publikum gelingt. Der Bonner Generalanzeiger schreibt: 'Sina Martens kann, in Steinbecks Worten, 'ihre Welt in schmerzliche und verwirrende Erregung versetzen'.'